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(PM) Klasnic-Jahres-Bilanz: Totale Überforderung.

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Zurücktreten und Weg zur staatlichen Kommission freimachen

(Wien, 23.12.10 PUR) Noch im Frühjahr gab Waltraud Klasnic an, alle Fälle bis Ende 2010 abarbeiten zu wollen. Bisher hat sie jedoch erst 97 von 721 Fällen abgeschlossen. „Bei diesem Tempo wird die Kommission noch viele Jahre brauchen. Das ist den Betroffenen nicht zumutbar“, kritisiert die Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt. „Viele, die sich in ihrer großen Not an Klasnic gewandt haben, sind alt und krank. Eines der Gewaltopfer, das sich der Kirchen- Kommission anvertraut hat, ist bereits verstorben. Auch andere werden die langsame Vorgangsweise nicht überleben und so nicht einmal die ohnehin mickrige Entschädigung von der Kirche erhalten.“

„Waltraud Klasnic ist hoffnungslos überfordert mit der Aufarbeitung der Fälle. Sie soll aus Anstand gegenüber den Betroffenen von sich aus die Konsequenz ziehen und ihre Arbeit niederlegen. Damit würde sie auch den Weg für eine staatliche Kommission frei machen. Das wäre der beste Dienst, den Sie den kirchlichen Gewaltopfern erweisen könnte. Es wäre auch ein Dienst an der Demokratie. Denn dass die Kirche ihre Gewaltverbrechen selbst aufklären will und der Staat dabei tatenlos zusieht, ist einer Demokratie unwürdig“ stellt Sepp Rothwangl, Buchautor und Sprecher der Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt fest.